Die Ausstellung auf sich wirken lassen bis Mitternacht, spannende Momente mit faszinierenden Persönlichkeiten erleben und die exklusive Ausstellungsatmosphäre am Abend genießen: Das bieten die „Late Nights“ bei den KÖRPERWELTEN.
Einmal im Monat laden die Ausstellungsmacher unter diesem Motto zu einem Ausstellungsbesuch der besonderen Art. Für die Late Nights haben die KÖRPERWELTEN hochkarätige Wissenschaftler und Forscher eingeladen, die in Kurzvorträgen von ihrer aufregenden Arbeit berichten.
Die Ausstellung ist bis 24 Uhr geöffnet. Der erste Einlass für die „Late-Night“-Abendöffnung ist um 18.30 Uhr, die Vorträge beginnen jeweils um 19.30 Uhr und um 20.30 Uhr.
23. Mai 2014
Prof. Dr. Frank Rühli
Mumienforscher
19.30 Uhr & 20.30 Uhr | Vortrag „Mumien und Skelette: Chancen und Grenzen der Untersuchung menschlicher Körper“
Mumien und Skelette sind wichtige Träger von Informationen über Krankheit und Gesundheit vergangener Zeiten. Sie helfen aber auch der modernen medizinischen Forschung um Anpassungen von Krankheitserreger im Laufe der Zeit zu verstehen. In den Vorträgen sollen Beispiele solcher Forschung aus dem Bereich der evolutionären Medizin bspw. zum Thema der Infektionskrankheiten dargestellt werden. Zudem sollen auch ethische Aspekte zum Umgang mit historischen Körpern beleuchtet werden. Welche Grenzen soll es geben für diese Forschung? Was kann mit den modernsten Methoden wie Röntgen oder DNA-Forschung überhaupt alles rausgefunden werden?
27. Juni 2014
PD Dr. Carsten Pusch
Humangenetiker
19.30 Uhr | Vortrag 1: „Bewegung, Ernährung und Seele – Das Dreigestirn für ein gesundes Leben“
20.30 Uhr | Vortrag 2: „Das Geheimnis der 'ewigen Jugend' – erreichbar für Jedermann“
Privatdozent Dr. Carsten M. Pusch wurde in Stuttgart, Baden-Württemberg, geboren. Seine Diplomarbeit verfasste er in Tübingen mit der Fächerkombination Humangenetik, Medizinische Mikrobiologie, Parasitologie und Paläontologie. In seiner Promotionsarbeit im Jahre 1998 befasste er sich bereits mit alter DNA, die er aus verschiedensten Skelettserien aus dem Mittelalter und dem Neolithikum extrahierte. In dieser Zeit entstanden diverse Labor-Techniken, die es heutzutage erlauben, kontaminationsfrei authentische Daten generieren zu können.
25. Juli 2014
Dr. Philippe Charlier
Paläopathologe
19.30 Uhr & 20.30 Uhr | Vortrag in englischer Sprache „Forensic examination of past historical figures“
Philippe Charlier ist einer der renommiertesten Paläopathologen und Anthropologen Europas. Früh morgens leitet er Autopsien in der Raymond Poincaré Universität und mittags lehrt er an der Universität Paris Descartes bis zum späten Nachmittag. In der wenigen Zeit, die zwischendrin bleibt, untersucht er Krankheiten und Todesfälle der Reichen und Mächtigen, der französischen Geschichte. Die Sammlung von Erkenntnissen über weltberühmte Persönlichkeiten wie Jeanne d`Arc, Richard Löwenherz und Henri IV betrachtet er als seine Lebensaufgabe. Hierfür setzt er modernste Technik und seinen überaus klugen Kopf so erfolgreich ein, dass er als der „beste Detektiv“ aller Zeiten bezeichnet wird.
8. August 2014
Alfred Riepertinger
Oberpräparator
19.30 Uhr | Vortrag 1: „Mein Leben mit den Toten – Der bekannte Münchener Oberpräparator erzählt“
20.30 Uhr | Vortrag 2: „Plastination – Faszination und Wirkung“
Alfred Riepertinger ist Oberpräparator am Institut für Pathologie des Klinikums Schwabing. Er ist spezialisiert darauf, Leichname wiederherzustellen (z.B. nach Unfällen) und ist eine Koryphäe in der Technik der Einbalsamierung. Er ist Experte auf dem Gebiet der Plastination und hat unter anderem mit Gunther von Hagens zusammengearbeitet. Jetzt erzählt er, warum sein Leben von Anfang an von einem ganz besonderen Umgang mit dem Thema Tod geprägt war – und wie es dazu kam, dass er den Leichnam von Franz-Josef Strauß unter Polizeischutz einbalsamierte.
5. September 2014
Prof. Dr. Franz Josef Wetz
Philosoph
19.30 Uhr | Vortrag 1: „Die öffentliche Leiche. Kuriositäten der Anatomiegeschichte“
20.30 Uhr | Vortrag 2: „Verletzt Körperwelten die Menschenwürde und Totenruhe? Die Ausstellung als ethische Herausforderung“
Wetz studierte Philosophie, Germanistik und Theologie und war Stipendiat des Cusanuswerks. 1984 legte er das Erste Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien ab. 1985 wurde er Magister der Philosophie; 1989 wurde er promoviert, 1992 in Philosophie habilitiert. Von 1981 bis 1993 arbeitete er am Zentrum für Philosophie und Grundlagen der Wissenschaft der Universität Gießen als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Er übernahm Lehrstuhlvertretungen im Inland und Gastprofessuren im Ausland. Seit 1992 ist er freier Mitarbeiter an württembergischen, bayerischen und thüringischen Instituten für Lehrerfortbildung und Lehrplanentwicklung. Hauptarbeitsgebiete: Kulturphilosophie und Ethik mit der Frage, welche Konsequenzen die Erkenntnisse der modernen Naturwissenschaften für das menschliche Selbst- und Weltverständnis haben – in existentieller, weltanschaulicher, gesellschaftlicher, ethischer und juristischer Hinsicht.